Gezeiten werden auch als Tiden bezeichnet. Es handelt sich dabei um periodische Wasserbewegungen des Ozeans, die zu Tidenhochwasser (Flut) und Tidenniedrigwasse (Ebbe) führen.
Der Motor der Gezeiten ist die Anziehungskraft von Sonne und Mond auf die Wassermassen, wobei der Mond den stärkeren Einfluss ausübt. Zwar ist der Mond (Durchmesser 3.474 km) erheblich kleiner als die Sonne (1,39 Mio km), aber auch erheblich näher an der Erde (384400 km vs. 150 Mio km).
Stehen Sonne, Erde und Mond in einer Achse, haben wir Vollmond oder Neumond. Dann addieren sich die Gezeitenkräfte von Sonne und Mond und das Niedrigwasser ist besonders niedrig, das Hochwasser besonders hoch. - Man spricht dann von einer "Springtide".
Kommt noch ein länger anhaltender Sturm aus West / Süd-West hinzu, dürften die Strände von Römö überschwemmt sein, wie hier auf der Bilderstrecke am Beispiel vom Südstrand gut zu sehen ist.
Bei Halbmond hingegen ergeben sich besonders kleine Tiden (Nipptiden), da die Anziehungskräfte von Sonne und Mond entgegenwirken. Da die Sonne nur 46% der Gezeitenkraft des Mondes hat, kommt es dennoch zu Ebbe und Flut.
Der Flutberg befindet sich immer auf der dem Mond zugewandten Seite der Erde (und auf der gegenüberliegenden Seite). Der Mond dreht sich um die Erde, benötigt allerdings nicht exakt 24 Stunden, weshalb zwischen Hoch- und Niedrigwasser 6 Stunden und 12 Minuten vergehen, so dass am Folgetag das Hochwasser 48 min später eintritt.
Auf offener See sind die Auswirkungen der Tiden nicht sichtbar und betragen lediglich ca 30 cm. Wenn die Flutberge auf Festland treffen, staut sich das Wasser an der Küste. Je nach Beschaffenheit der Küste und Distanz zur nächsten Landmasse, kann sich der Wasserspiegel deutlich unterscheiden. Der größte Tidenhub findet man im kanadischen Bay of Fundy mit bis zu 21 Metern. Der Tidenhub auf Römö beträgt ca 1,8 m.
Wegen der geringen Wassertiefe am Strand vom Römö, kann man die Auswirkungen von Ebbe und Flut relativ deutlich sehen. Besonders gut geeignet ist der Südstrand. Wer sich ein Ferienhaus in Sönderby oder ein Ferienhaus in Havneby bucht, kann diesen Südstrand fußläufig erreichen.
Dieser Tidenhub sorgt dafür, dass über 40 Millionen Liter Wasser pro Sekunde in und aus dem dänischen Teil des Wattenmeers gespült werden.
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